Ein Wallgang zum Abschluss – Das Ende des Regentschaftsjahrs von Georg II. Hoischen und Anke I. Rosenthal samt Hofstaat
Wie in den Jahren zuvor hatte sich die Große Nordhofe für das Königspaar und den Hofstaat ein Abschiedsgeschenk überlegt. Der Vorstand wollte unter der Leitung von Burkhard Schnettler einen Wallgang unternehmen.
Am 24.03.2012 war es dann so weit. Wir trafen uns bei Sonnenschein am Osthofentor. Hier erklärte uns Burkhard Schnettler, als Rottmeister gewandet, zunächst, aus welchem Material das Bauwerk besteht und woher der Grünsandstein stammt. Es bleibt natürlich nicht unerwähnt, dass er schon einige Touristen dabei erwischt hat, wie sie die Fossilien aus dem Stein heraus „prockeln“. Weiterhin erfuhren wir, dass der aus Stein gemeißelte St. Patroklus erst nach dem Krieg über das Portal gesetzt wurde. Humorvoll wies er uns auf den Abort an der Westseite des Tores hin und erklärte uns Details, auf die ich hier nicht genauer eingehen möchte.
Die Größe der damaligen Torbefestigungsanlage – bestehend aus Wehrgängen, der kleinen Kirche, die sich auf dem Grund des heutigen Matratzenhauses befand, und dem Zwinger vor dem Tor – war den meisten Teilnehmern unbekannt.
Auf dem Osthofen-Thomä-Wall erfuhren wir, dass auf den Wällen rings um Soest drei Pulvertürme errichtet wurden. Von den vormals 25 Wachtürmen (Zählung 1813) steht heute nur noch der Kattenturm.
Unser weiterer Weg führte uns durch die Thomä-Grandweger-Gräfte. Burkhard erklärte uns den Aufbau der Wallmauer und wies uns auf einen Engelskopf und einen Kronenüberrest aus der abgebrochenen St. Georgskirche innerhalb des Steinwerks hin. In dieser Gräfte befand sich bis 1970 ein kleiner Zoo mit heimischen Tieren. In Erinnerung blieben die beiden Füchse Bitzie und Bate, die jedes Jahr im Sommer zum Leiden aller Kinder fürchterlich stanken.
Die Skulptur mit den drei Tieren erinnert an Bildhauertreffen, die von jenen Künstlern genutzt wurden, um sich an unserem heimischen Grünsandstein auszulassen.
Zum Schluss führte uns Burkhard in das Gewölbe der Grandweger Bastion. Ursprünglich war es eine Lagerstätte für Gemüse. Nach dem II. Weltkrieg trafen sich dort der „Katholische Studentenbund Neu Deutschland“, die Jungpfadfinder, und der „Quickborn“, die katholische Mädchengruppe. Danach war das Gewölbe jahrelang in Benutzung der Soester Stadtgärtner.
Der neue Hauptmann der Großen Nordhofe, Kai Heinert, dankte Burkhard für den informativen Wallgang. Nach einem Zwischenstopp in der Gaststätte Grandweger Krug endete dieser Nachmittag im Restaurant im Wilden Mann am Markt.
Georg Hoischen
Große Nordhofe
Um ca. 23:00 Uhr haben wir das Gelernte noch einmal abgefragt.
Es entstand der Aufsatz des “Schölers” Andras Kappelhoff:
Aufsatz:
Unser Wallgang mit dem Scharfrichter und den Ex-Majestäten Anke und Georg Um 16.00 Uhr haben wir uns am Osthofentor getroffen. Dort hat uns der Führer erklärt, dass wir uns am Rande unserer Nordhofe befinden.
Dann hat uns Burkhard erzählt, dass das Osthofentor teilweise gar nicht so alt ist und früher viel größer war. Die Reliefs wurden erst 1947 angebracht und da, wo heute die Allianz leuchtet, war früher die Severinkapelle.
Dann sind wir auf den Wall gegangen und haben dort viel über die Befestigungsanlagen und die Türme erfahren. Danach sind wir in die Thomä-Grandweger-Gräfte gegangen. Dort konnten wir sehen, wie der Unterschied zwischen der alten Mauer und dem modernen Flickwerk aussieht. Außerdem machen die Bäume und das Efeu die Mauern kaputt! Zuletzt waren wir im Gewölbe unter der Grandweger-Bastion. Dort hat uns der Führer einen Schnaps ausgegeben.
Am Ende sind wir was trinken gegangen.
Andreas Kappelhoff
(Das Original konnten wir leider technisch nicht umsetzen)